Federsysteme von Hängern werden eher als wartungsfrei
angesehen und deshalb oft vernachlässigt. Genau da liegt das
Problem“, Man sieht häufig Hänger wie
Kängurus hinter ihren Zugfahrzeugen herhüpfen. Wie
gefährlich das werden kann, ist den Wenigsten bewusst. es sind meist Mängel die man nicht unbedingt von
außen sieht
Es gibt im PKW Anhängerbereich mehrere Arten von
Dämpfungsprinzipien: Drehstabfederung, Stahlfederung, hin und
wieder sieht man Luftfederungen, die häufigste aber ist die
Gummifederachse.
Das zuverlässigste und beste System ist die Drehstabfederung.
Da diese in der Herstellung und im Verkauf aber teuer
ist, haben sie viele Hersteller aus dem Programm genommen.
Dieses System wird am Besten gewartet. Vermutlich weil
an den Achsen Schmiernippel angebracht sind und bei Wartungen alles mit
Schmiernippel abgeschmiert wird.
Während Stahl- und Luftfederung immer seltener anzutreffen
sind, ist die am meisten verbreitete Konstruktion die Gummifederachse,
also die in Gummi gelagerte Variante. Es
ist die Achse, die am häufigsten massive
Probleme mit der Federung hat und bei der diese Probleme leider auch am
häufigsten übersehen werden. Das kann im schlimmsten
Fall zu einem davonfliegenden Rad und entsprechenden Unfällen
führen.
Die Defekte rühren hauptsächlich von langen Standzeiten her.
Wenn sich der Gummi in den Achsen nicht
bewegt, härtet er aus und wird porös“.
wodurch sie rissig werden. In die entstehenden Hohlräume kann Wasser
eindringen und dafür sorgen, dass das Führungsrohr im
Achsrohr verrottet.
Die sechs Millimeter starke Wandung wird dann dünn wie Papier
und die Gefahr, dass ein Schwinghebel herausfliegt, wird sehr hoch.
Die meisten Anhänger haben nach 15 Jahren keine funktionierende Federung
mehr. Bei Wohnwagen wären deshalb Drehstabfederungen ideal.
Auch wenn die Führungsrohre noch halten, werden vor allem die
Radzapfen schneller zu einer Gefahrenquelle als man denkt. Sinkt die
Federungskraft einer Gummilagerung unter 15 Prozent, ist quasi
keinerlei Feder- und Dämpfwirkung mehr vorhanden. Der
große Vorteil der Gummilagerung, Schwingungen bei
gleichzeitig geringer Eigenmasse zu tilgen, ist nicht mehr gegeben und
die Schläge und Vibrationen werden ungedämpft in die
Aufhängungsteile eingeleitet. Die Radzapfen sind hier ein
prädestinierter Bereich für eine
Materialermüdung. Bricht dieser, fliegt das Rad mitsamt Bremse
während der Fahrt davon und wird etwa auf der Autobahn zum
potenziell tödlichen Geschoss.
Es sind keinesfalls nur alte Hänger, deren Federelemente keine
ausreichende Funktion mehr aufweisen. Bei Autoanhängern mit
minimaler Laufleistung sind die Gummiwürste nach gut sieben
Jahren verschlissen, bei Wohn- und Freizeitanhängern zwischen
zwölf und 15 Jahren. Generell ist die Gefahr eines
Zapfenabrisses zwischen zwölf und 15 Jahren am
höchsten.
Eine Diagnose ist bei verschlissenen oder verhärteten
Gummilagerungen gar nicht so einfach, denn die Bauteile sind meist
nicht sichtbar oder zugänglich. Auch nach einem
Radzapfenabriss sollte man den Zustand der restlichen Lagerung
kontrollieren und nicht einfach nur defekte Schwinghebel austauschen.
Werkstätten, die Hänger beispielsweise für
TÜV-Prüfungen oder bei Beanstandungen in Arbeit
haben, sollten das Fahrwerk immer vorsorglich prüfen.
Hierfür muss der Hänger auf die Hebebühne
genommen werden und die Reifen einem genauen Blick unterzogen werden.
Sind sie stark einseitig abgefahren oder weisen einen extrem negativen
Sturz auf, ist dies ein Anzeichen für bereits bestehende
Schäden. Lässt sich am Profil Schuppen- oder
Sägezahnbildung feststellen, ist es höchste Zeit
für einen Austausch der Gummiwürste der Achse. Bei
Hängern mit 100-km/h-Zulassung können leicht die
Stoßdämpfer, die laut Gesetzgeber verbaut sein
müssen, um diese Zulassung zu erhalten, für die
Übeltäter gehalten werden. Tauscht man nur diese,
bleibt das Problem aber bestehen. Bei manchen Modellen sieht man die
Lagerung herausstehen. Ist diese sichtbar brüchig oder
fühlt sich sehr hart an, muss sie erneuert werden.